Entdecke die spannende Geschichte der Gewürze: Von Seefahrern bis zur modernen Küche
Pfeffer, Nelken und Muskat – Hast du dich eigentlich schon einmal gefragt, wer dafür verantwortlich ist, dass exotische Gewürze, ihren Weg von den Gewürzinseln nach Europa fanden? Wir verraten dir, welche Rolle berühmte Seefahrer in der Geschichte der Gewürze spielten und welchen Stellenwert Gewürze im Mittelalter einnahmen.
Rund um den Globus: Wer brachte die Gewürze nach Europa?
Nicht alle Kräuter und Gewürze wachsen im heimischen Garten. Und dennoch haben auch Exoten wie Muskat, Pfeffer oder auch die Vanille ihren Weg in unsere Gewürzschränke gefunden. Aber wie genau kamen sie eigentlich nach Europa?
Um diese Frage zu beantworten, führt kein Weg an dem berühmten venezianischen Kaufmann Marco Polo (1254 – 1324) vorbei. Mit seiner legendären Reise entlang der Seidenstraße bis nach China erkundete Marco Polo im 13. Jahrhundert nicht nur ferne Länder, sondern berichtet darüber hinaus detailliert über deren Handelswaren. Neben Edelsteinen und anderen Luxusgütern stand auch der Handel mit exotischen Gewürzen hoch im Kurs. Mit den Berichten Marco Polos wuchs auch im Westen das Interesse an den Handelsrouten für Gewürze.
Einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zum europäischen Einfluss auf den Gewürzhandel lieferte Bartolomeu Dias (1450 – 1500). Dem wohl bekannteste portugiesische Navigator gelang es als erstem Europäer das Kap der Guten Hoffnung, die Südspitze Afrikas zu umrunden. Mit diesem Meilenstein der Seefahrt bahnte Dias 1488 den Weg für zukünftige Exkursionen. So auch für Vasco da Gama (1469 – 1524), dem es 1498 gelang, einen direkten Seeweg nach Indien zu finden. Damit vereinfachte sich aus europäischer Sicht nicht nur der Handel mit Gewürzen, letztendlich fiel auch das Gewürzmonopol in die Hände Portugals.
Das, was Vasco da Gama vollbrachte, strebte auch Christoph Kolumbus (1451 – 1506) an, als er sich 1492 auf den Weg machte, eine direkte Seeroute nach Indien zu finden. Schließlich wollte an begehrte Gewürze wie Pfeffer, Zimt und Muskatnuss gelangen, um Teil des lukrativen Gewürzhandels zu werden. Wie die Geschichte zeigt, verfehlte er sein Ziel, zumindest was die Reise nach Indien anging. Denn trotz allem brachte Kolumbus Chilischoten, Vanille und Piment von den Bahamas und den karibischen Inseln mit nach Europa – Gewürze, die dort zuvor gänzlich unbekannt waren.
Mit der Expedition Ferdinand Magellans (1480 – 1521) im Auftrag des spanischen Königs Karl V. im Jahr 1519 einen westlichen Seeweg zu den Gewürzinseln in Indonesien zu finden, wuchs der Gewürzhandel zu einem globalen, weltumspannenden Handel. Magellan war aufgebrochen, um an die begehrten und kostbaren Gewürze wie Nelken, Muskat und Pfeffer zu gelangen. Und obwohl Magellan seine Reise nicht überlebte und auf den Philippinen getötet wurde, erreichte seine Mannschaft die Inseln und kehrte mit einer reichen Ladung Gewürzen nach Spanien zurück.
Die Gewürzinseln sind es auch, die im Leben von Jan Pieterszoon Coen (1597 – 1629) eine zentrale Rolle spielten. Mit harter Hand eroberten der Seefahrer und Generalgouverneur der niederländischen Ostindien-Kompanie und 2.000 Soldaten 1621 die Banda-Inseln, das einzige Anbaugebiet der begehrten Muskatnüsse und -blüten. Coens rücksichtslose Politik sicherte den Niederlanden das Gewürzmonopol im 17. Jahrhundert und prägte die dunkle Seite des frühen Gewürzhandels.
Das Monopol der Niederländer wurde erst durch den visionären Botaniker Pierre Poivre (1719 – 1786) wieder gebrochen. Als Intendant der französischen Inseln Mauritius und Réunion organisierte Poivre 1769 eine Expedition zu den Gewürzinseln. Heimlich gelang es ihm, Setzlinge von Muskatnuss- und Nelkenbäumen von den Molukken, wie man die Gewürzinseln auch nannte, nach Mauritius zu bringen. Damit schwächte Poivre die niederländische Vorherrschaft und sorgte maßgeblich dafür, dass sich der Gewürzanbau auf weitere französische Kolonien wie die Seychellen und die Karibik ausweitete.
Zwischen Luxusgut und Heilmittel: Die Rolle der Gewürze im Mittelalter
Nachdem die Gewürze mithilfe der Seefahrer Einzug in Europa erhielten, befassten sich die Menschen aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln mit ihnen. Naheliegend, dass sie zum Würzen unterschiedlicher Speisen genutzt wurden, doch ihr Gebrauch ging auch darüber hinaus.
In einer Zeit ohne moderne Konservierungsstoffe verwendeten die Menschen beispielsweise Pfeffer, Nelken oder Muskat dazu, den Verderb von Fleisch oder Fisch möglichst zu verlangsamen. Darüber hinaus wurde genau diesen Gewürzen, aber auch dem edlen Safran eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben.
So erlagen die Menschen zur Zeit der gefürchteten Pest aber auch dem Irrglauben, dass sie sich durch eine Muskatnuss in der Pestmaske vor einer Infektion mit dem schwarzen Tod schützen könnten.
Der enorme Aufwand und die Gefahren in der Beschaffung und des Gewürztransports machten Gewürze stets zu einem besonders kostbaren Handelsgut und zugleich auch Statussymbol. Wer die Handelsrouten kontrollierte, gelang zu Macht und Reichtum.
Gewürze heute: Die Geschichte ist noch nicht zu Ende geschrieben
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