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Fremdkörpermanagement – vom Ursprung bis in unsere Produktion

Wer im Restaurant schon einmal das besagte Haar in der Suppe gefunden hat, dem ist der Appetit ganz schnell vergangen. Damit unsere Produkte frei von solchen unliebsamen Fremdbestandteilen beim Endverbraucher ankommen, betreiben wir als Gewürzlieferant einen enormen Aufwand.

Denn nach wie vor treffen wir im Ursprung auf ganz andere Qualitäts- und Sicherheitsaspekte, als wir es aus der westlichen Welt mit einer Vielzahl an Qualitätsnormen und gesetzlichen Regelwerken gewohnt sind.

Das Hauptanbaugebiet des Pfeffers ist beispielsweise der Vietnam. Schon alleine die klimatischen Bedingungen in Vietnam sind mit unseren gar nicht zu vergleichen. In feuchtwarmen bis tropischen Klimazonen werden Pfefferplantagen von Kleinbauern, welche in einfachsten Lebensbedingungen leben, bewirtschaftet. Bis heute erfolgt die Ernte der bis zu 10 m hohen Pfefferpflanzen von Hand. Die anschließende Trocknung erfolgt auf Betonflächen und Bastmatten vor der Haustüre der Bauern. Äußeren Einflüssen wie Wetter, Emissionen oder Schädlingen ist die Ware fast ungeschützt ausgesetzt. Erst für den Transport werden die Pfefferkörner in große Säcke gepackt und legen nun einen weiten Weg bis über die europäischen Grenzen zurück.

Jetzt ist es die Aufgabe der Gewürzspezialisten durch Reinigung und Kontrolle die begehrten Exoten dem europäischen Standard anzupassen. Hierfür gibt es spezielle Aufarbeitungsanlagen, die das Produkt in mehreren Schritten von Fremdbestandteilen und minderer Qualität befreien. In der Regel handelt es sich um Siebe mit unterschiedlichen Maschenweiten, Metalldetektoren und Magnete sowie Gebläse, um Feinanteile und leichte Bestandteile zu entfernen. Teilweise werden zusätzlich immer noch Sichtungsbänder eingesetzt an denen händisch Qualitätsarbeit geleistet wird, insbesondere bei Produkten bei den maschinelle Nachreinigungsverfahren nicht möglich sind. Im Ergebnis hat man augenscheinlich ein reines Produkt, zumindest im Hinblick auf Fremdbestandteile.

Um weiter Fragen zu diesem Thema zu beantworten haben wir wieder einmal Bernd Grajewski aus dem Qualitätsmanagement befragt.

Wie sieht es mit der chemischen und physikalischen Reinheit bei Gewürzen aus?
Im Wareneingang werden Stichproben aus der gelieferten Ware genommen, die in einem akkreditierten Labor auf chemisch-physikalisch relevante Aspekte z.B. Pestizide oder Schimmelpilzgifte und mikrobiologische Kriterien geprüft werden. Entspricht die Analyse den rechtlichen Parametern, wird die Ware für die Produktion unserer Gewürze freigegeben. 

Wie kann es trotzdem vorkommen, dass Fremdkörper in ein Gewürz gelangen?
Da keine 100-prozentige Kontrolle möglich ist, kann es auch schon mal vorkommen, dass das sprichwörtliche Haar am Gewürz hängt, ohne dass es jemand bemerkt hat.

Zudem muss man an dieser Stelle erwähnen, dass es keine eindeutige Regelung zur Akzeptanz von Fremdkörpern gibt, einfach aus der Tatsache heraus, dass es Fremdkörper gibt die nach rechtlicher Einschätzung sensorisch nicht wahrnehmbar sind. Das bedeutet, dass sie mit den menschlichen Sinnen sehen, riechen und schmecken nicht feststellbar sind. 

Klar sind hierbei nicht ein Stein oder ein Stück Metall gemeint, dass zwischen Pfefferkörner klar zu erkennen ist. Es geht vielmehr um ein kleines Stück Stängel beim gerebelten Basilikum, Majoran und Oregano. Einen harten Bestandteil bei Rosmarin oder auch winzige Samenkerne bei Paprika und Chili. Aber auch augenscheinlich nicht sichtbare Kunststoffpartikel bei Salz zählen dazu.

Fast 100 Jahr Erfahrung in der Gewürzindustrie, sowie gute und langjährige Handelsbeziehungen zu unseren Lieferanten sind für uns unerlässlich, wenn es um die Beschaffung unserer Rohware geht. So finden nach einer sorgfältigen Auswahl nur qualitativ hochwertige Rohstoffe den Weg in unsere Produktionshallen. Wir lassen uns regelmäßig freiwillig durch IFS (International Food Standards) zertifizieren, um euch auch weiterhin mit einwandfreien Gewürzen versorgen zu können. Bei dieser Zertifizierung wird nach strengen Richtlinien die Lebensmittel- und Produktsicherheit, sowie Qualität und Hygiene in unserem Unternehmen unter die Lupe genommen. Aber diesem Thema können wir uns gerne im nächsten Interview ausführlich widmen.

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