Nelken

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Nelken

Botanischer Name:
Syzygium aromaticum L.

Synonyme:
Gewürznelke, Nelke, Nägelein, Nelkenkopf

Botanische Familie:
Myrtengewächse

Herkunft:
Indonesien, Tansania, Madagaskar, Malaysia

Klassifikation:
Gewürz

Gewürzform:
Blütenknospen

Geschmack:
würzig, brennend

Geruch:
warm, würzig-süß

Verwendung:
Ragouts, Sauerbraten, Kalbfleisch, Wild, Geflügel, Rotkohl, Rote Beete, Pflaumen, Birnen, Frucht-kompotte, Punsch, Glühwein

Nelken duften stark und sehr charakteristisch und schmecken feurig würzig. Im Haushalt verwendet man überwiegend ganze Knospen, während die Nahrungs- und Genussmittelindustrie meistens gemahlene Ware bevorzugt. Nelken eignen sich, sparsam gebraucht, zum Würzen verschiedenster Speisen. Man nimmt sie für Fleischgerichte, zum Fischsud und anderen Marinaden, für Soßen, Ragouts, Süßwaren, Backwaren, Obstgerichte, Getränke und zum Einmachen. Die Industrie verwendet Nelken zur Herstellung von Wurstwaren, Back- und Konditoreiwaren, Parfum- und Kosmetikprodukten und zur Aromatisierung alkoholischer Getränke.

Tipp:
In eine Zwiebel gesteckt geben sie die Nelken zum Gericht dazu u. können diese wieder gut entfernen

Rezeptvorschlag:
Rum-Punsch: Man nehme 1 Zitronenschale, 8 Nelken, 1 Zimtstange u. 80 g Zucker u. rühre dies in 1 l Rotwein u. 350 ml Portwein. Heiß werden lassen, nicht kochen. Dann 15 Min. ziehen lassen. Die Zitronenschale u. die Gewürze entfernen. 300 ml Rum erwärmen u. in den Punsch gießen.

Wissenwertes:
Historie: Die kurze Keimfähigkeit der Gewürznelken sowie das strikte Handelsmonopol der Holländer verhinderte die Kultivierung fernab der Gewürzinseln und machte sie zu einem ungeheurlich begehrten Gewürz. 1769 gelang es den Franzosen erstmals Stecklinge nach Mauritius zu entführen und dort zu kultivieren.

Botanik:
Der Gewürznelken-Baum aus der Familie der Myrtengewächse erreicht eine Höhe von ungefähr 20 m, bleibt aber meistens kleiner und wird etwa 100 Jahre alt. Er ist reich verzweigt und trägt eine füllige Belaubung aus dunkelgrünen, gegenständig angesetzten lanzettlichen, zugespitzten Blättern, die ungefähr 8 bis 12 cm lang werden. An den Zweigspitzen entspringen zahlreiche in Trugdolden stehende Blütenknospen. Sie sind ungefähr 12 bis 18 mm lang, haben einen vierkantig-gerundeten, 3 bis 4 mm dicken, stielartig ausgebildeten Fruchtknoten, der über den an seinem oberen Ende zipfelig abstehenden 4 Kelchblättern ein kugeliges Köpfchen von ungefähr 4 bis 5 mm Durchmesser trägt. Die Knospen verfärben sich vom Grün zum Rosa und geben, wenn man ihnen Gelegenheit zum Öffnen lässt, 4 weiße, auf einem rötlichen Blütenboden stehende Blütenblätter frei, die ein dichtes Büschel langgestielter Staubbeutel umgeben.

Heimat & Verbreitung:
Die Gewürznelken-Bäume stammen, wie auch die Muskat-Bäume von den Molukken. Dort werden sie auch heute noch angebaut. Das tropische Seeklima lässt sie am besten gedeihen, weshalb sich ihre weitere Verbreitung lediglich auf eine moderate Anzahl an Inseln beschränkt. So zu Bespiel Penang, Java, die Philippinen, Sri Lanka (früher: Ceylon), Madagaskar, Réunion, Mauritius, Sansibar, Pemba sowie auf einige Westindische Inseln und auf Guayana.

Anbau & Gewinnung:
Gewürznelken-Bäume werden aus Samen, seltener aus Stecklingen gezogen und in Plantagen angebaut. Da die Samen sehr rasch ihre Keimfähigkeit verlieren, werden sie sofort nach der Ernte in feuchte, beschattete Saatbeete eingesetzt. Nach 6 bis 8 Jahren ist die erste Ernte möglich. Die Erträge steigern sich bis zum 20. und 25. Jahr und schwanken dann pro Baum zwischen 2 bis 4 kg jährlich. Wie auch bei den Muskat-Bäumen, werden die Gewürznelken-Bäume bis zu 100 Jahre alt und bringen auch im hohnen Alter noch Erträge. Sobald sich die noch fest geschlossenen Blütenknospen des Nelkenbaumes verfärben, werden sie gepflückt. Die Ernte kann meistens zwei Mal im Jahr vorgenommen werden. Die Knospen breitet man auf Grasmatten für mehrere Tage zum Trocknen aus, bis sie sich vom Rötlichen ins kräftig Braunrote verfärbt haben. Der Gewichtsverlust ist beträchtlich – 1000 kg frische Nelken ergeben ungefähr 250 kg getrocknete Nelken. Gute Nelken fühlen sich fettig an und lassen beim Drücken mit dem Fingernagel schon ätherisches Öl austreten. Sie schwimmen aufrecht im Wasser oder sinken unter, während weniger gute Ware waagerecht auf der Oberfläche schwimmt. Gut sortierte Ware erkennt man des weiteren daran, dass sie keine Fruchtstiele enthalten und die Knospenköpfchen vorhanden sind.

Geschichte:
Bereits Jahrhunderte vor Christi Geburt war die Gewürznelke bei den Chinesen und Indern bekannt und begehrt. Nach Europa kam sie allerdings erst während der Blüte des Römischen Reiches. Hauptumschlagplätze für den Gewürzhandel waren damals Alexandria und Konstantinopel. Konstantinopel blieb auch noch lange nach dem Untergang des römischen Imperiums bis in das Mittelalter hinein der Haupteinfuhrhafen und für den Gewürzhandel der bedeutendste Handelsplatz. Die weitere Geschichte des von den Molukken stammenden Gewürznelken-Baumes ist eng mit der des dort ebenfalls beheimateten Muskat-Baumes verbunden und deckt sich in vielen Abschnitten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Gewürznelke

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