Botanischer Name: Botanische Familie: Herkunft: Klassifikation: Gewürzform: Geschmack: Geruch: Verwendung: Tipp: Wissenwertes: Rezeptvorschlag: Botanik: Heimat & Verbreitung: Anbau & Gewinnung: Geschichte: Lavendelblüten
Allgemeines
Anwendung
Wissenswertes
Lavandula angustifolia
Lippenblütengewächse
Küstenregionen des Mittelmeergebiets
Gewürz
Blüten
bitter bis würzig
aromatisch, frisch
Geeignet zum angenehmen Verfeinern von Gerichten wie Eintopf, Fisch, Geflügel, Lammfleisch und in Soßen und Suppen, in kleineren Mengen auch an Salaten. Besonders in der französischen, italienischen und spanischen Küche wird Lavendel oft verwendet. In der Avantgardeküche wird es auch in Desserts eingesetzt, z. B. in weißer Schokoladenmousse oder in Aprikosensorbet. Lavendel ist Teil der Gewürzmischung Herbes de Provence.
Appetit auf Ungewöhnliches? Lavendelessig oder Lavendelöl verwandeln jeden Salat in eine extravagante Vorspeise. Oder einfach einige getrocknete Blüten in ein Glas mit Zucker geben, etwa eine Woche durchziehen lassen und für Kuchen, Kekse oder Desserts wie Pudding oder Schokomousse verwenden.
In der Volksmedizin nimmt man den Lavendel bei Appetitlosigkeit, Asthma, Blähungen, Depression, Grippe, Keuchhusten, Migräne, Übelkeit, und Verdauungs-störungen. Ausserdem bei nervösem Herzklopfen, allgemeiner nervöser Übererregbarkeit und Nervenschwäche. Äußerlich wird er bei Rhema und Gicht, zur Wundbehandlung, als Hautreizmittel, Insektenstichen, Kopfläusen, Lippenherpes, Mundgeruch, Sonnenbrand und bei Verspannungen der Muskulatur eingesetzt.
Lavendel-Muffins: 2 EL getrocknete Lavendelblüten, 100 g Sahne, 150 g Butter, 250 g Mehl, 2 geh. TL Backpulver, 2 Eier, 100 g Crème fraîche, Schmant oder saure Sahne, 150 g Zucker, 1 Päckchen Vanillezucker, 12er-Muffinblech, 12 Papierförmchen oder Fett fürs Blech . Lavendelblüten und Sahne im Topf einmal aufkochen, vom Herd nehmen, abgedeckt mind. 12 Std. stehenlassen. Am nächsten Tag Sahne durch Sieb giessen, Blüten dabei gut ausdrücken. Backofen auf 180 Grad (Umluft 160 Grad) vorheizen. Papierförmchen für Muffins aufs Backblech oder in entsprechende Backform setzen. Butter schmelzen, Mehl und Backpulver vermischen. Eier mit Creme fraiche, Schmand oder saurer Sahne, Zucker, Vanillezucker, Lavendelsahne und Butter verrühren. Mehlmischung zügig unterrühren. Teig in Förmchen füllen und Muffins im Ofen (Mitte) 20-25 Min. backen. Herausnehemn, abkühlen lassen und aus der form nehmen.
Der Echte Lavendel ist ein graufilzig behaarter, aromatischer Strauch, der Wuchshöhen bis 100 (selten bis 200) Zentimeter erreicht. Die Zweige sind aufsteigend, aufrecht und stark verästelt, steif aufrecht und unverzweigt oder sie tragen Kurztriebe. Die Blätter sind ungefähr 40 bis 50 Millimeter lang, gegenständig angeordnet, lanzettlich, länglich oder linealisch und verschmälern sich an beiden Enden. Sie sind stumpf, ganzrandig und am Rand mehr oder weniger eingerollt. Im jungen Zustand sind die Blätter an Ober- und Unterseite graufilzig, später vergrünen sie.
Die Heimat des Lavendel sind ursprünglich die Küstenregionen des Mittelmeergebiets. Dort kommt er an trockenen, warmen Hängen bis Dalmatien und Griechenland sowie in der Toskana in Italien weit verbreitet vor. Er wächst vereinzelt bis zur Waldgrenze an trockenen und felsigen Hängen. Heute ist er in ganz Südeuropa verbreitet. Benediktiner-Mönche führten ihn nördlich der Alpen ein. Eingebürgert ist er bei Jena, Rudolstadt und Bad Blankenburg. An der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert existierte bei Laubenheim zwischen Bingen und Bad Kreuznach auf dem sogenannten Lavendelberg ein größerer Bestand, der Lavendelberg wurde jedoch um 1840 umgenutzt. Dies geschah durch die Nutzung der Wurzelstöcke als Brennholz und Bepflanzung der Fläche mit Reben zur Nutzung als Weinberg. Ebenso auf dem Mont Vully nahe Murten in der Schweiz. Sonst kommt er nur angepflanzt in Gärten als ausdauernde Staude vor und verwildert selten daraus. Lavendel ist die charakteristische Pflanze der Hoch-Provence.
Häufiger noch als der Echte Lavendel wird in der Provence der Lavandin angebaut, eine natürliche Hybride von Echtem Lavendel und Speik-Lavendel (Lavandula latifolia). Diese ist sehr häufig die Basis für preiswerte Essenzen und Öle. Deren Duft ist jedoch schwächer als der von Produkten aus echtem Lavendel. Je kälter die Gegend, desto geruchärmer der Lavendel.
Plinius (23-79 v.Chr.) schreibt, dass die Römer den Lavendel benutzten, um ihr Badewasser zu parfümieren. Von baden (lavare) leitet sich auch der Name Lavandula ab.
http://de.wikipedia.org/wiki/Echter_Lavendel