Das besonders in der Süßwarenindustrie beliebte Gewürz erlebt derzeit einen signifikanten Preisanstieg, den es in dieser Form im letzten Jahrzehnt nicht gab. Hauptanbaugebiet der edlen Schote ist das vom tropischen Klima geprägte Naturparadies Madagaskar. Auf dem Inselstaat vor der Ostküste Afrikas erstrecken sich große Plantagen. Die Bestäubung der Vanille erfolgt von Hand. In starken Produktionsjahren kann eine Menge von bis zu 3.000 Tonnen erzielt werden. Doch seit dem Jahr 2016 kommt es zu Verfügbarkeitsproblemen. Kleine Ernten können den Bedarf am Weltmarkt nicht mehr decken. Die Ursache dafür ist ein Niedrigpreisniveau in den letzten 10 Jahren. Die Bauern in Madagaskar widmen ihre Plantagen lukrativeren Produkten, was zur Verminderung der Vanilleernte führt. Das wiederum treibt den Preis nach oben.
Vanille kann zwar auch in anderen Ländern, wie Indonesien und Mexico, angebaut werden, diese Anbauländer wurden jedoch vom Hauptlieferant Madagaskar größtenteils verdrängt. Gleichwohl dauert es 3 bis 4 Jahre vom Anbau bis zur Ernte der Vanilleschote. Zusätzlich zu der schon sehr prekären Situation, zerstört ein Zyklon in Madagaskar nicht nur 30 % der Ernte, sondern beschädigt auch einen großen Bereich neu angepflanzter Vanilleschoten, was zu weiteren Preisanstiegen und starken Qualitätseinbußen der verfügbaren Bestände führte. Die erhoffte Entspannung durch den Ausbau von Plantagen ist in weite Ferne gerückt.